Als Dekanatsleitungsteam und Dekanatsratsvorstand sind wir bestürzt, beschämt und wütend über die Römische Verlautbarung und deren kategorische Ablehnung der Segnung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften.
Hier wird eine Theologie vertreten, die in ihren Grundaussagen weit vor das Zweite Vatikanische Konzil zurückgeht. Lehrentwicklungen der Vergangenheit werden nicht berücksichtigt; der notwendige Diskurs mit den Humanwissenschaften entfällt.
Dies führt zu einer Diskriminierung von Menschen, die eine von Liebe, Treue und Fürsorge geprägte Beziehung zueinander führen.
Diese Menschen sind Teil unserer Gesellschaft, Teil unserer Gemeinden und Familien, Teil unserer Kirche. Sie werden durch diese Verlautbarung ausgeschlossen. Das können und wollen wir nicht akzeptieren oder dulden.
Alle Beteuerungen, dass homosexuelle Menschen aufgrund ihrer Sexualität nicht benachteiligt werden dürfen, werden konterkariert, wenn behauptet wird, das Ausleben dieser Sexualität in einer festen Partnerschaft weiche vom Schöpfungswillen ab. Das ist nicht nur lebensfremd, sondern widerspricht der Schöpfungstheologie als solcher. Der Mensch ist Gottes Geschöpf als Ganzes und von allem Anfang an.
Eine Veränderung der kirchlichen Doktrin des Lehramtes in der Sexualmoral ist überfällig; ebenso eine Veränderung des Katechismus in den entsprechenden Passagen.
Als Verantwortliche im Dekanat Endingen-Waldkirch sehen wir es als unseren Auftrag an, alle Menschen, die das wollen, auf ihren Lebenswegen und in ihren Lebenssituationen zu begleiten und sich für sie einzusetzen. Da nicht die Kirche den Segen spendet, sondern immer den Segen Gottes erbittet, werden wir das auch weiterhin tun.
Quelle:
https://www.dekanat-endingen-waldkirch.de/detail/nachricht/id/141222-segensfeiern-fuer-gleichgeschlechtliche-paare/?cb-id=12170296