Der Kultursalon SALON RIOT ist eine von langjährigen aktiven Mitgliedern, bzw. Booker*innen, des Vereins Slow Club e.V. konzipierte Veranstaltungsreihe, die seit Anfang 2018 umgesetzt wird. Die Abende des SALON RIOT sind konzeptionell geplante und kuratierte queer-feministische Kulturabende. Der Kultursalon findet etwa dreimal im Jahr statt.
Kultursalon: SALON RIOT
“female is not a genre“
„Der Slow Club ist mein Wohnzimmer; der Salon Riot meine ruelle.“
Die ruelle kann als besonders intime Variante eines Salons betrachtet werden und diente einer sozialen und schöngeistigen Zusammenkunft, war emanzipatorisch und weiblich konnotiert. Im Paris des 17. Jahrhunderts war die ruelle von großer Bedeutung für den Austausch von Frauen und die Förderung von Kultur und Künstler*innen.
Die Salonkultur entwickelte sich europaweit und wurde über Ländergrenzen hinaus in privaten Zusammenkünften zum gesellschaftlichen Treffpunkt für Austausch, für Musik, Kunst, Literatur oder politische Diskussionen.
Die Gastgeber*innen der Salons waren überwiegend weiblich und wurden Salonnière genannt.
Unabhängig von Klasse oder Geschlecht förderten die Salonnières die Ideen ihrer Gäste und junge Talente, der Künstler*innen oder Philosoph*innen, in bspw. Frankreich auch die Gedanken der späteren Revolution.
Der Kultursalon SALON RIOT ist eine von langjährigen aktiven Mitgliedern, bzw. Booker*innen, des Vereins Slow Club e.V. konzipierte Veranstaltungsreihe, die seit Anfang 2018 umgesetzt wird. Damals wurde er, unterstützt durch zwei lokale DJs*, erstmalig realisiert.
Auffallend im vorausgegangenen Programm des Vereins war die positive Geschlechterverteilung; dagegen jedoch zugleich der Aspekt, dass man mit dieser ein Alleinstellungsmerkmal in Freiburg bediente.
Die Abende des SALON RIOT sind konzeptionell geplante und kuratierte queer* feministische Kulturabende.
Der Kultursalon findet inzwischen noch etwa dreimal im Jahr statt.
Vor Ausbruch der Covid 19 Pandemie fanden zusätzlich etwa monatlich Spezialveranstaltungen statt (Theater, Lesungen, Workshops, Vorträge).
Gezeigt werden ausschließlich Musik, Kunst und Bildungs- oder Kulturarbeit von FLINTA* (auf Wunsch unterstützt).
Noch immer ist das Nachtleben Freiburgs durch den heteronormativen Mainstream geprägt, weshalb der SALON RIOT eine Sichtbarmachung der weiblichen* und queeren Kunst und Kultur ermöglichen möchte, jedoch dabei auch gerne über die Grenzen der Stadt hinaus geht, um überregionale und internationale Künstler*innen eine Bühne zu bieten.
Im Weiteren dienen die Abende der Vernetzung von Akteur*innen jeglicher Kunstarten oder Genres und dem Ausbau eines FLINTA*-Kulturnetzwerks innerhalb der Stadt Freiburg sowie darüber hinaus des „Dreiländerecks“: Deutschland, Frankreich, Schweiz.
Durch die vorausgegangenen Kooperationen mit dem Ladiy*Fest Freiburg, die Teilnahme am Projekt „Luisa ist hier!“ (jetzt: „Nachtsam“) und nicht zuletzt durch die Abende des SALON RIOT konnte der Slow Club sich als sicherer Ort für queere Menschen etablieren, wird seither zunehmend von der Community geschätzt und ist damit mittlerweile ein noch bunterer Ort für Freiburg geworden.
SALON RIOT bleibt dabei offen für alle Geschlechter, doch in einem – wie bei sämtlichen Veranstaltungen des Slow Club – durch die Mitglieder des Vereins geschützten Rahmen.
Seit 2022 findet ergänzend dazu ein FLINTA* only Abend in Form der DYKE DISKO statt.
Eine der Besonderheiten des Kultursalons ist es, dass der Verein zum ersten Mal – beziehungsweise unabhängig von in der Vergangenheit vereinzelt erfolgten Kunstausstellungen – mit SALON RIOT den Schritt zu kontinuierlich kuratierten Kunstausstellungen wagte, um beispielsweise den Raum zunehmend zu beleben, ihn zu nutzen und jungen Künstler*innen zur Verfügung zu stellen.
Zwischenzeitlich wurde die Reihe SALON RIOT über die Ländergrenzen hinaus bekannt und auch im näheren Umfeld zeigte sich Nachhaltigkeit. Beispielsweise kam es zu Neugründungen von FLINTA*-Bands, einer Zunahme an Helfer*innen für die Reihe, zu ähnlichen von der Reihe inspirierten Projekten oder einer erhöhten Anfragen für die Option die eigenen Kunst auszustellen
Nach wie vor findet eine Kooperation mit dem Ladiy*fest Freiburg statt. Weiter Kooperationen gab es bisher mit dem Verein Feministischen Geschichtswerkstatt e.V., dem feministischen DJ* Kollektiv „Fem BPM“ und dem feministischen Colorier Kollektiv „Fette Farbschicht“.
Auch war SALON RIOT ideengebend für das LocArtista Festival, dass Ende 2018 erstmals stattfand und bei der ersten Durchführung u.a. durch die Kulturaktivist*innen des SALON RIOT kuratiert, organisiert, geplant und veranstaltet wurde.
Perspektivisch planen die organisierenden Kulturaktivist*innen auch in Zukunft die weitere Durchführung des Kultursalons: Live-Konzerte, DJ*Sets, Lesungen und Theater, (Bildende) Kunst und Workshops.
Dabei bleiben die Kulturaktivist*innen den Grundsätzen des Slow Club e.V. treu: die Angebote stellen solche einer notwendigen (sub-)kulturellen Maßnahme dar, bei welcher möglichst diverse Genres und Künstler*innen zusammengedacht und bei fairer Bezahlung sowie unter besten Bedingungen, Räumlichkeiten und Technik versorgt und in ihrer Vernetzung unterstützt werden.