Stellungnahme des Seelsorgeteams und des Vorstands des Pfarrgemeinderats der katholischen Seelsorgeeinheit Emmendingen-Teningen

Kreuz unterm Regenbogen

zum Verbot der Segnung homosexueller Paare durch die Glaubenskongregation

Mit Fassungslosigkeit und Unverständnis haben wir die erneute Aussage der Glaubenskongregation zur Kenntnis genommen, „die Kirche habe nicht die Vollmacht, Verbindungen von Personen gleichen Geschlechts zu segnen“. Wir distanzieren uns klar von dieser Auffassung von Segen und von diesem Menschenbild. Segen ist keineswegs eine von der Kirche zu vergebende Belohnung für Wohlverhalten, sondern die Zusage Gottes, dass er Menschen stärkt und begleitet, so wie sie sind – und dass er insbesondere ehrliche, aufrichtige Liebe segnet, wie sie auch bei vielen homosexuellen Paaren zu finden ist. Der „Segen“ ist unserer Auffassung nach nicht etwas, über das die Kirche „Vollmacht“ hat im Sinne einer Entscheidung, ihn zu geben oder zu verweigern, sondern eine Zusage Gottes: Ihr seid angenommen, geliebt, so wie ihr seid, eure Liebe ist ein Segen für euch! Und genau das erleben wir auch bei homosexuellen Paaren die uns persönlich bekannt sind – dass ihre Liebe ein Segen für sie und andere ist! Deshalb werden wir weiterhin gern auch homosexuelle Menschen und Paare segnen, die mit diesem Wunsch auf uns zukommen. Wir stehen ein für die Botschaft: Ihr seid mit eurer Liebe von Gott gewollt und gesegnet! Als Zeichen des Protests und der Solidarität werden wir vor unseren Kirchen eine Regenbogenfahne anbringen, die für die von Gott gewollte Vielfalt und Verschiedenheit menschlichen Lebens und menschlicher Liebe steht – und zugleich ein uraltes biblisches Zeichen für den Bund Gottes mit seiner ganzenSchöpfung ist.

Quelle:

https://www.kath-emmendingen.de/detail/nachricht/id/141019-stellungnahme-des-seelsorgeteams-und-des-vorstands-des-pfarrgemeinderats-der-katholischen-seelsorgeeinheit-emmendingen-teningen/