„Stolpersteine“ für Homosexuelle in Freiburg

Die Geschichte der Stolpersteine

Im Jahr 1992 rief der Kölner Künstler Gunter Demnig die Aktion „Stolpersteine“(*) ins Leben. Stolpersteine sollen an MitbürgerInnen erinnern, die in der Zeit von 1933 bis 1945 Opfer der Nationalsozialisten wurden. Name, Jahrgang und Schicksal der Personen werden in ein rund 10 x 10 cm großes Messingblech eingeschlagen, das Blech wird in Beton gegossen. Danach kann der Stein wie ein Pflasterstein verlegt werden.

Das konzeptuelle Projekt sollte zunächst nicht tatsächlich realisiert werden. 1994 fand jedoch in der Antoniterkirche in Köln eine Ausstellung zum Projekt mit rund 250 Steinen statt, und gleichzeitig wurden erste Anfragen zur Verlegung der Steine an die Stadt Köln gerichtet. Es dauerte allerdings fast zwei Jahre, bis alle politischen und behördlichen Genehmigungen vorhan- den waren. So wurden die ersten Steine in Köln noch „illegal“ in die Bürgersteige vor den ehemaligen Wohnorten der Personen eingelassen.

Zwischenzeitlich hatten in anderen Städten engagierte BürgerInnen das Projekt aufgegriffen und den Künstler gebeten, ebenfalls Stolpersteine zu verlegen. Auch das geschah zu Anfang oft ohne offizielle Genehmigung. Nach Recherchen des WDR erinnerten Mitte des Jahres 2003 rund 1.300 Stolpersteine in Köln und rund 1.500 in anderen Städten der Bundesrepublik an die Deportationen. Finanziert werden die Steine durch Patenschaften.

Der erste Stolperstein in Freiburg wurde auf Initiative von Frau Marlis Meckel am 22. Oktober 2002 in der Goethestraße 33 verlegt. Hier wohnte bis zu seiner Deportation in das Konzentrationslager Gurs in den Pyrenäen im Jahr 1940 der Nationalökonom Prof. Dr. Robert Liefmann mit seinen Schwestern. Liefmann starb bereits fünf Monate später in Morlaàs, die Schwestern konnten auf abenteuerliche Weise fliehen und überlebten.

Am 10. Dezember 2002 stimmte der Gemeinderat einstimmig der Aktion und weiteren Verlegungen zu. Mitte 2005 waren in Freiburg rund 240 Stolpersteine verlegt, weitere sollen hinzukommen.

Quelle:


Stolpersteine für homosexuelle Männer

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